Kartik – Der Monat, in dem Krishna mit einem Seil gefangen wird
Von Sacinandana Swami,
Oktober 2025
Liebe Devotees und Freunde,
ich sende euch meine besten Wünsche. Alle Ehre sei Śrīla Prabhupāda.
Es gibt eine verborgene Strömung göttlicher Gnade, die durch diese Welt fließt. Wenn ihr mit ihr schwimmen könnt, gehört ihr zu den Glücklichen. Die gute Nachricht ist: Im Monat Kartik tritt diese Strömung in den Vordergrund, so dass jeder sie erwischen kann. Diejenigen, die in ihr Wasser eintauchen, werden sofort näher zu Krishna getragen. Warum? Weil dieser Monat nicht zur gewöhnlichen Zeit gehört – dem Ablauf der Monate –, sondern zur göttlichen Liebe selbst.
Das Wunder von Kartik
Während Kartik macht sich der Herr ungewöhnlich zugänglich. Die kleinste Geste der Hingabe, selbst eine mit liebevoller Aufmerksamkeit dargebrachte Ghee-Lampe, wird tausendfach verstärkt. Es ist, als würde Krishna sich zu uns beugen und flüstern: „In diesem Monat reicht schon ein kleines Zeichen, das von Herzen kommt.“
Und hier liegt das wahre Wunder: Krishna, der nicht durch vedische Mantren, spirituelle Lehren oder die Bemühungen mächtiger Yogis gebunden werden kann, wird durch die Liebe seiner Devotees gebunden. Deshalb wird er Dāmodara genannt – derjenige, der mit Seilen der Zuneigung gefesselt ist.
Können ihr euch das vorstellen? Die Absolute Wahrheit, die Ursache aller Ursachen, gefesselt durch die liebevollen Hände von Mutter Yaśodā, gibt allen seinen Devotees zu allen Zeiten einen Hinweis – eine Hymne, die den ganzen Monat Kartik über hallt: Hingabe ist stärker als alles andere.
Traditionelle Opfergaben, die das Herz für die Hingabe öffnen
Die Schriften heben einige Praktiken hervor, die Krishna in diesem Monat besonders am Herzen liegen:
1. Opfert täglich eine Ghee-Lampe, denn schon eine einzige Lampe erhellt den Weg zurück zu Krishnas ewigem Zuhause.
2. Singe die Dāmodarāṣṭakam-Gebete, in denen jeder Vers uns an die Lieblichkeit und Barmherzigkeit des Herrn erinnert.
Text: kksongs.org/songs/n/namamisvaram.html
Melodie: soundcloud.com/sacinandanaswami/sri-damodarastakam-an?
3. Diene Tulasī Devī, der Torwächterin zu Vraja-bhakti.
4. Stehe früh auf , um den Herrn in den stillen Morgenstunden durch deine spirituellen Praktiken wie Chanten, Lesen, Beten und Meditieren zu begrüßen.
Dies sind die vier klassischen Bräuche im Monat Kartik. Übe sie regelmäßig und mit Hingabe aus, und dein Herz wird die sofortige Erwiderung des Herrn spüren. Das ist sicher!
5. Beende Kartik mit einer Feier.Biete anderen Prasādam an, seie wohltätig und teile die Freude der Hingabe.
Zusätzliche Opfergaben
Tradition bildet die Grundlage, aber Liebe sucht immer danach, sich über die gegebenen Regeln hinaus auszudrücken. Hier sind einige zusätzliche Kartik-Rituale, die du vielleicht praktizieren möchtest:
• Chante zusätzliche Runden des mahā-mantra oder chante die üblichen Runden mit voller Aufmerksamkeit.
• Lese täglich aus dem Śrīmad-Bhāgavatam. Die Spiele Krishnas, die Gebete der Devotees und ihre Tiefgründigen spirituellen Einsichten vertiefen den Fokus auf Krishna in Kartik.
• Singe öfter. Die Gopī-gīta, Śaraṇāgati oder jedes Lied, das dein Herz Krishna näher bringt.
• Vereinfache deine Ernährung und deinen Lebensstil. Esse vielleicht weniger Pizza und Kuchen 🙂 und genieße mehr Prasādam, das mit Hingabe zubereitet wurde.
• Handle mit Mitgefühl und Freundlichkeit. Kartik wird von Śrīman Rādhārāṇī, der Göttin des Mitgefühls, Kṣameśvarī, regiert. Biete ein freundliches Wort, eine helfende Hand oder ein vergebendes Herz im Geiste von Rādhārāṇī an. In gewisser Weise sind auch dies Lichter der Hingabe.
• Sei kreativ – hingebungsvoll kreativ!
Die Göttin des Monats
Ja, der Monat Kartik hat eine herrschende Göttin. Dieser Monat gehört Śrīmati Rādhārāṇī. Sie ist Kārtikā-devī, die Göttin von Kartik. Da sie mit Mitgefühl regiert, sieht sie unsere Fehler nicht. Was auch immer du ihr darbringst – egal wie klein oder unvollkommen es auch sein mag – sie vervielfacht es mit ihrer Gnade und bringt es Krishnas Lotusfüßen dar.
Das Wichtigste: Mach dir diesen Monat keine Gedanken darüber, was du nicht kannst. Konzentriere dich stattdessen auf das, was du kannst, und biete es mit Liebe an. Wie Śrīla Prabhupāda sagte: „Dein Opfer ist Liebe. Und wenn Krishna deine Opfer annimmt, was willst du dann noch mehr? Der Herr wird dein intimster Freund… Dann sieh einfach, wie friedlich du dich fühlst, wie viel Ruhe du empfindest und wie du von Krishna beschützt wirst …“
Der beste Ort für Kartik
Natürlich ist es unvergleichlich, während Kartik in Vrindavan zu sein. Selbst der Staub dort scheint die heiligen Namen zu singen, und jeder Windhauch trägt Hingabe mit sich. Aber wenn du physisch nicht dort sein kannst, mach dir keine Sorgen. Wo auch immer du bist, kannst du dein Zuhause in ein Abbild von Vrindavan verwandeln – indem du singst, Lichter opferst und dich an Krishna erinnerst. Finde Vrindavan in deinem Herzen!
Um euch dabei zu unterstützen, werde ich euch täglich Kartik-Inspirationen aus Vrindavan schicken (siehe unten). Lasst uns gemeinsam durch diesen magischen Monat gehen.
Eine letzte, hoffnungsvolle Anmerkung
Einmal fragte Śrīla Prabhupāda: „Was ist der Beweis dafür, dass Krishna Gott ist?“ Als niemand eine zufriedenstellende Antwort geben konnte, sagte er mit Zuversicht: „Ihr wisst, dass Krishna Gott ist, weil ihr seine Gegenwart spürt, wenn ihr chantet und wenn ihr dient. Ihr spürt die Ekstase – das ist der Beweis.“
Meine lieben Devotees und Freunde, Kartik ist der Monat, in dem dieser Beweis am greifbarsten wird. Öffnet euer Herz, bringt ein kleines Opfer dar und überzeugt euch selbst.
Ich wünsche euch alles Gute und viel spirituelle Kraft.
Sacinandana Swami
PS: Um euch zu helfen, konzentriert zu bleiben und euch mit der spirituell aufgeladenen Atmosphäre des Monats Kartik zu verbinden, werde ich euch täglich fünfminütige Audio-Inspirationen direkt aus Vrindavana schicken, die unter folgender Adresse verfügbar sein werden:
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