Als Śrīla Prabhupāda noch unter uns war, hat er uns an seinem Vyāsa-pūjā-Tag gebeten, ihn persönlich anzusprechen und ihm zu sagen, was wir aus seinen Lehren verstanden haben. Dieses Jahr habe ich am Vorabend der Vyāsa-pūjā den überfüllten Tempel verlassen, um ein Gedicht für ihn zu schreiben. Es spiegelt die Sehnsucht jedes Schülers wider, der vor dem spirituellen Meister steht und mit seiner überirdischen Erhabenheit konfrontiert wird. In einem solchen Moment drängt sich eine Frage auf:
„Wo stehen wir in unserer Beziehung?“
Nur das Eine möchte ich Dich fragen
Śrīla Prabhupāda, ich möchte nur eins von Dir wissen:
Liebst Du mich noch?
Ich scheitere, wenn ich versuche, Deinem Maßstab gerecht zu werden:
„Alles für Krishna, nichts für mich.“
Ja, ich tue viele Dinge, die ich als Dienst zu Dir darstelle –
doch wenn ich in mich hineinschaue, sehe ich, dass sie immer noch
von Spuren meines eigenen Verlangens gefärbt sind.
Wenn ich eine Qualifikation habe, dann ist es diese:
Als du mir deine rettende Hand gereicht hast, habe ich mich nicht gewehrt.
Ich habe Dich erkannt als jemanden, der den göttlichen Plan Gottes ausführt –
einen Boten von oben.
Und es ist auch eine Tatsache:
Ich vermisse dich
und das glückselige Leben, das ich hatte,
als ich unter deinem direkten Schutz diente.
Alles war einfach.
Unbeschreiblich klar.
Glückselig. Lichtdurchflutet.
Völlig unkompliziert.
Oh, wie sehr sehne ich mich danach, in diesen Zustand zurückzukehren.
Was hältst Du von meiner Idee:
Könntest Du nicht mit dem Rammbock Deiner Gnade kommen,
die Eisentür meiner Festung einschlagen,
mit Deiner unaufhaltsamen, gnadenvollen Kraft hereinstürmen
und mich aus dem Bollwerk befreien, welches ich so töricht errichtet habe?
Bis dahin werde ich weiter versuchen, mich zu verbessern,
denn mein wahres Ich liebt dich zutiefst.
Meine einzige Hoffnung ist, dass Du wieder in Erscheinung treten wirst –
und herabkommst, um mich zu retten,
zum zweiten, dritten, vierten,
vielleicht sogar zum fünften Mal…
Aber warte – höre ich Dich gerade aus der Ferne nach mir rufen?
„Mein geliebter Sohn,
du und ich wurden zusammengeführt
durch dein aufrichtiges Gebet
und den Willen des Herrn.
Du bist ein gesegnetes Kind der Ewigkeit.
Nur bist du in den Schlamm gefallen
und musst gereinigt werden.
Denk immer daran: Identifiziere dich nicht mit dem verschmutzten Geist,
sondern mit dem, was darunter liegt.
Dann wirst du dich nicht gegen die Reinigung wehren.
Es wird für mich einfacher
und für dich weniger schmerzhaft sein,
dich dorthin zurückzubringen, wo du hingehörst –
in Rādhās glückselige Gesellschaft und in Ihren Sevā.
Was deine Frage betrifft:
Wisse dies –
ich habe dich immer geliebt
und werde dich immer lieben.
Hast du so wenig von der Tiefe
unserer ewigen Verbindung verstanden?“